Der Wunsch nach Respekt

Teilen:

Viele Menschen wünschen sich, von anderen mehr respektiert zu werden und wahrscheinlich hat jeder seine ganz eigene Strategie, um sich Respekt von anderen zu holen.

Was ist eigentlich Respekt?

Ich denke, Respekt zu haben bedeutet in erster Linie, achtsam und umsichtig mit sich selbst, den Menschen um sich herum und der Umwelt generell zu sein. Respekt zu haben heißt, den Wert der Menschen, Tiere, Pflanzen und Dinge um sich herum zu erkennen.
Respekt ist nichts, das man jemandem „einflößen“ kann. So macht man jemandem Angst. Angst hat aber, wie auch Höflichkeit – „Respekt vor dem Alter“ -, nichts mit Respekt zu tun.
Respekt bedeutet, dass man Menschen, Dinge und Situationen so sein lassen kann wie sie sind – ohne sich selbst zu vergleichen oder andere und anderes zu be- oder verurteilen. Trotzdem muss man nicht mit allem einverstanden sein, was einem begegnet. Ein Widerspruch? Ich denke nicht. Natürlich kann und soll man seinen Standpunkt haben und diesen auch äußern. Der Unterschied ist, dass man nicht krampfhaft versucht, andere von seinem Standpunkt zu überzeugen, sondern durchaus zwei verschiedene Meinungen gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen kann.

Und im täglichen Leben?

Nach meiner Beobachtung hat Respekt momentan eine schwere Zeit. Ich sehe Rechthaberei, Egoismus in negativer Form und Mir-doch-egal-Haltungen.
Häufig sind das Menschen, die besonders großen Wert darauf legen, „respektiert“ zu werden. Respekt allerdings ist eine Einstellung, die man sich selbst aneignen kann. Wenn man das schafft, dann ist die Folge, dass man selber auch respektiert wird. Und zwar ganz ohne ein wie auch immer geartetes Einfordern dessen.

Was Sie tun können

Wie im Artikel „Wie ich mir so ich Dir“ beschrieben, liegt der Kern dessen, was uns begegnet, in uns selbst. Wie behandeln Sie sich selbst? Stellen Sie sich selbst immer nach hinten? Schlucken Sie Wünsche, Meinungen und Bedürfnisse hinunter, weil Sie „keine Umstände machen“ oder keine Disharmonie provozieren wollen? Dann können Sie direkt bei sich selbst damit beginnen, achtsam und umsichtig zu sein. Sie dürfen und sollten sich selbst wichtig nehmen – ohne dass Sie sich dabei über andere stellen.
Wenn Sie das in Ihr Leben integrieren, dann werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass dieses respektvolle Verhalten sich ganz von selbst auf Ihre Umgebung ausdehnt.
Wenn wir das Gefühl haben, wir müssten gegen andere kämpfen, dann liegt dem oft zugrunde, dass wir uns im und vom Leben benachteiligt fühlen. Es herrscht ein permanentes Gefühl von Mangel. Wir müssen für uns – und damit häufig gegen andere – kämpfen.
Dieser Mangel allerdings kann nur von uns selbst gestillt werden. Wir haben es in der Hand, dafür zu sorgen, dass es uns gut geht:

    • Sie müssen sich nicht alles gefallen lassen.
    • Sie dürfen „Nein“ sagen, wenn es Ihnen mit einer Situation nicht gut geht.
    • Sie brauchen sich nicht zu vergleichen (oder vergleichen zu lassen).
    • Vermeiden Sie Rechthaberei – Meinungen dürfen auch nebeneinander existieren.
    • Hören Sie auf Ihr eigenes Moralempfinden und handeln Sie danach.
    • Akzeptieren Sie Ihre eigenen Grenzen, auch wenn es Ihnen manchmal schwer fällt.
    • Seien Sie offen und neugierig darauf, warum andere Manschen Sachen anders machen als Sie – anstatt sofort dagegen zu sein.
    • Wenn Sie sich dazu entscheiden, etwas zu tun, dann tun Sie es ganz, aus vollem Herzen.
    • Seien Sie klar in Ihren Gedanken und konsequent in Ihrem Handeln.

Zusammengefasst bedeutet das: Sie können Respekt weder einfordern noch erzwingen. Der einzige Weg, wirklich Respekt zu erfahren ist, selber einen respektvollen Umgang mit sich selbst und anderen zu pflegen.

Respekt - Yogi Tea - Jan Göritz - Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater in Hamburg

Verwandte Artikel

Facebook
Twitter
LinkedIn