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Anale Phase

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Anale Phase

Definition und Konzept:

Die anale Phase ist ein Begriff aus der Psychoanalyse, den Freud, Sigmund eingeführt hat. Sie bezeichnet die zweite Phase in Freuds Theorie der psychosexuellen Entwicklung des Kindes, die normalerweise etwa vom 18. Monat bis zum dritten oder vierten Lebensjahr auftritt.

Merkmale der Analen Phase:

In der analen Phase, so Freud, liegt der psychosexuelle Schwerpunkt des Kindes auf den Ausscheidungsfunktionen. Das Kind beginnt, seine Fähigkeit zu entdecken, seine Ausscheidungen zu kontrollieren, was sowohl Freude als auch Konflikte hervorruft. Die Kontrolle über die Ausscheidung wird zu einem wichtigen Ausdruck von Autonomie und Willen.

Anale Charakterzüge:

Freud postulierte, dass Konflikte und Erfahrungen während der analen Phase einen langfristigen Einfluss auf die Persönlichkeit des Individuums haben können. Wenn diese Phase nicht erfolgreich durchlaufen wird, kann das Kind laut Freud einen „analen Charakter“ entwickeln. Solche Personen könnten übermäßig ordentlich, pedantisch, geizig oder stur sein, oder im Gegensatz dazu unordentlich und verschwenderisch.

Kritik und aktuelle Perspektiven:

Freuds Theorie der psychosexuellen Phasen, einschließlich der analen Phase, hat sowohl Zustimmung als auch Kritik hervorgerufen. Während einige die Phasentheorie als wertvolles Modell für die Verständnis der kindlichen Entwicklung sehen, kritisieren andere sie als übermäßig sexualisiert und nicht ausreichend durch empirische Beweise gestützt. Trotz dieser Kritik bleibt die Theorie der analen Phase ein wichtiger Teil des historischen und theoretischen Rahmens der Psychoanalyse.