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Double Bind

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Double Bind

Definition und Ursprung:

Der Begriff „Double Bind“ wurde von Bateson, Gregory und seinem Forschungsteam in den 1950er Jahren eingeführt und bezeichnet eine spezielle Form der paradoxen Kommunikation. Eine Double Bind Botschaft beinhaltet zwei oder mehr widersprüchliche Mitteilungen, die auf verschiedenen Kommunikationsebenen gesendet werden und die eine Person in eine Zwickmühle bringen, weil jede Mitteilung die andere negiert.

Kernprinzipien und Beispiele:

Ein typisches Beispiel für eine Double Bind Botschaft könnte eine Mutter sein, die ihrem Kind sagt: „Sei spontan“. Hierbei ist die ausdrückliche Botschaft, spontan zu sein, aber implizit wird auch vermittelt, dass die Spontanität geplant und kontrolliert werden muss, was ein Widerspruch ist.

Eine weitere zentrale Eigenschaft der Double Bind-Kommunikation ist, dass das Individuum sich nicht aus der Situation zurückziehen kann, entweder wegen körperlicher oder emotionaler Abhängigkeit von der Person, die die Double Bind-Botschaft sendet.

Double Bind und Psychopathologie:

Bateson und sein Team postulierten, dass wiederholte Erfahrungen mit Double Bind-Situationen in der Kindheit eine Rolle bei der Entwicklung von Schizophrenie spielen könnten. Dies war eine umstrittene Theorie und ist heute weniger verbreitet, obwohl das Konzept des Double Bind noch immer in vielen Kontexten zur Erklärung von Kommunikationsproblemen und Familienkonflikten verwendet wird.

Kritik und Weiterentwicklungen:

Kritiker argumentieren, dass es schwierig ist, das Vorhandensein von Double Bind-Botschaften objektiv zu messen, und dass die Theorie möglicherweise nicht ausreichend empirisch unterstützt wird. Trotzdem hat das Konzept des Double Bind Einfluss auf verschiedene Bereiche der Psychologie und der Kommunikationswissenschaften und wurde weiterentwickelt und erweitert, beispielsweise im Bereich der systemischen Therapie und der Transaktionsanalyse.