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Erikson, Erik

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Erikson, Erik

Biografie:

Erikson, Erik (1902-1994) war ein deutsch-amerikanischer Entwicklungspsychologe und Psychoanalytiker, der durch seine Theorie der psychosozialen Entwicklung bekannt wurde. Geboren als Erik Homburger in Frankfurt am Main, Deutschland, zog er später in die Vereinigten Staaten und änderte seinen Nachnamen in Erikson. Er studierte an der Universität Wien und emigrierte während des Aufstiegs des Nationalsozialismus in den 1930er Jahren in die USA.

Theorie der psychosozialen Entwicklung:

Erikson entwickelte eine Theorie der psychosozialen Entwicklung, die auf acht Stufen von der Geburt bis zum Alter basiert. Jede Stufe ist gekennzeichnet durch einen Konflikt, der zwischen individuellen Bedürfnissen und sozialen Anforderungen entsteht. Diese Konflikte sind:

  1. Urvertrauen vs. Urmisstrauen (Säuglingsalter)
  2. Autonomie vs. Scham und Zweifel (Kleinkindalter)
  3. Initiative vs. Schuldgefühl (Spielalter)
  4. Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl (Schulalter)
  5. Identität vs. Identitätsdiffusion (Adoleszenz)
  6. Intimität vs. Isolation (junges Erwachsenenalter)
  7. Generativität vs. Stagnation (Erwachsenenalter)
  8. Integrität vs. Verzweiflung (hohes Alter)

Erikson betonte, dass diese Stufen durch die Interaktion von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren beeinflusst werden und dass der Erfolg in jeder Stufe zu einem gesunden Persönlichkeitswachstum beiträgt.

Einfluss und Vermächtnis:

Erikson hatte einen erheblichen Einfluss auf die Psychologie, insbesondere in den Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung und der Psychoanalyse. Seine Theorie der psychosozialen Entwicklung hat dazu beigetragen, die Bedeutung sozialer und kultureller Faktoren im Entwicklungsprozess zu verdeutlichen. Darüber hinaus hat sein Fokus auf die Lebensspanne das Verständnis für die Entwicklung über das gesamte Leben hinweg erweitert.

Erikson erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen für seine Arbeit, darunter den renommierten Pulitzer-Preis und den National Book Award. Sein Vermächtnis bleibt in der psychologischen Forschung und Praxis lebendig und seine Theorie der psychosozialen Entwicklung wird weiterhin zur Untersuchung der Persönlichkeitsentwicklung im Kontext sozialer und kultureller Einflüsse herangezogen.