Harlow, Harry
Frühes Leben und Ausbildung:
Harlow, Harry Frederick, geboren am 31. Oktober 1905 in Fairfield, Iowa, und gestorben am 6. Dezember 1981, war ein amerikanischer Psychologe, bekannt für seine wegweisenden Studien zur Affektiven Bindung und sozialen Isolation bei Primaten. Er wurde als Harry Israel geboren und änderte seinen Namen in Harlow während seiner Studienzeit, um den in jener Zeit vorherrschenden Antisemitismus zu entgehen. Harlow erwarb seinen Ph.D. in Psychologie an der Stanford University im Jahr 1930.
Karriere und Forschung:
Harlow verbrachte den Großteil seiner akademischen Karriere an der University of Wisconsin-Madison, wo er seine berühmten Studien zur Mutter-Kind-Bindung durchführte. In seinen Experimenten zeigten junge Rhesusaffen eine Präferenz für weiche, tuchbedeckte „Surrogat-Mütter“ gegenüber Drahtmüttern, die Milch lieferten, was die traditionelle Ansicht, dass die Bindung auf Fütterungsbeziehungen basiert, widerlegte. Harlow argumentierte, dass „Kontakt-Komfort“ ein entscheidender Faktor für die Entwicklung einer Bindung ist.
In späteren Studien untersuchte Harlow die langfristigen Auswirkungen der sozialen Isolation bei Affen, was zu wichtigen Erkenntnissen über die Bedeutung sozialer Erfahrungen in der frühen Entwicklung führte.
Kritik und Kontroversen:
Trotz seiner bedeutenden Beiträge zur Psychologie wurde Harlow wegen der ethischen Bedenken hinsichtlich seiner Experimente kritisiert. Seine Studien, insbesondere jene über soziale Isolation, verursachten erheblichen physischen und psychischen Stress bei den beteiligten Tieren, was zu Diskussionen über die ethische Behandlung von Tieren in der Forschung führte.
Einfluss und Vermächtnis:
Harlow, Harry F., hat einen bedeutenden Einfluss auf das Feld der Entwicklungspsychologie und auf unser Verständnis der sozialen und emotionalen Entwicklung gehabt. Seine Arbeiten zur Bindungstheorie haben das Feld stark geprägt und das Bewusstsein für die Wichtigkeit der frühkindlichen Beziehungen und Erlebnisse in der menschlichen Entwicklung geschärft. Trotz der ethischen Bedenken bleiben seine Forschungen ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte der Psychologie.