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Humanistische Psychologie

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Humanistische Psychologie

Einführung und Grundsätze:

Die humanistische Psychologie entstand in den 1950er Jahren als Reaktion auf die dominanten Schulen der Psychoanalyse und des Behaviorismus. Sie legt den Schwerpunkt auf das Individuum, seine Erfahrungen, sein Potential für Wachstum und die Bedeutung von Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung. Sie betont die Einzigartigkeit jedes Individuums und sieht den Menschen als grundsätzlich gut an.

Schlüsselfiguren:

Rogers, Carl und Maslow, Abraham sind zwei der bekanntesten Vertreter der humanistischen Psychologie. Rogers entwickelte den klientenzentrierten Therapieansatz, der auf dem Konzept der bedingungslosen positiven Wertschätzung beruht, während Maslow die Theorie der Selbstverwirklichung und die Bedürfnishierarchie entwickelte.

Methoden:

Im Gegensatz zu den traditionelleren psychologischen Ansätzen, die sich auf die Messung und Quantifizierung von Verhalten konzentrieren, betont die humanistische Psychologie qualitative Methoden und die subjektive Erfahrung des Einzelnen. Dies beinhaltet Techniken wie offene Gespräche, Selbstreflexion und introspektive Methoden.

Einfluss und Kritik:

Die humanistische Psychologie hat erheblich zu den Bereichen der Therapie, Beratung, Bildung und Organisationsentwicklung beigetragen. Ihre Methoden und Konzepte wurden in vielen Bereichen angewendet, darunter die Psychotherapie, die berufliche Beratung und die Pädagogik. Sie hat jedoch auch Kritik für ihren Mangel an empirischer Untermauerung und ihre Betonung des Individuums auf Kosten von sozialen und kulturellen Faktoren erhalten.

Aktuelle Entwicklungen:

Trotz Kritik hat die humanistische Psychologie weiterhin einen bedeutenden Einfluss auf die psychologische Praxis und Forschung. Ihre Konzepte werden in vielen verschiedenen Bereichen angewendet und weiterentwickelt, darunter die positive Psychologie, die transpersonale Psychologie und die existenzielle Therapie.