Kontrollüberzeugung
Definition und Übersicht:
Die Kontrollüberzeugung ist ein psychologischer Begriff, der sich auf das Ausmaß bezieht, in dem Menschen glauben, dass sie Kontrolle über die Ereignisse in ihrem Leben haben. Es handelt sich dabei um eine zentrale Komponente der Persönlichkeit und sie beeinflusst, wie Individuen auf Herausforderungen und Stress reagieren. Die Kontrollüberzeugung wird in der Regel in zwei Haupttypen unterteilt: interne und externe Kontrollüberzeugung.
Interne Kontrollüberzeugung:
Die interne Kontrollüberzeugung bezieht sich auf das Glauben, dass die eigenen Entscheidungen und Handlungen direkt die Ereignisse und Ergebnisse in ihrem Leben beeinflussen. Menschen mit einer starken internen Kontrollüberzeugung neigen dazu, das Gefühl zu haben, dass sie ihr eigenes Schicksal steuern können. Sie glauben, dass harte Arbeit und Ausdauer zu Erfolg führen können und dass sie die Fähigkeit haben, ihre Ziele durch ihre eigenen Anstrengungen zu erreichen.
Externe Kontrollüberzeugung:
Die externe Kontrollüberzeugung hingegen bezieht sich auf das Glauben, dass externe Faktoren wie das Schicksal, das Glück oder andere Menschen die Haupttreiber für die Ereignisse in ihrem Leben sind. Menschen mit einer starken externen Kontrollüberzeugung können das Gefühl haben, dass sie wenig Kontrolle über ihr eigenes Leben haben und dass ihre Bemühungen wenig Einfluss auf die Ergebnisse haben.
Theoretische Grundlagen:
Die Konzepte der internen und externen Kontrollüberzeugung wurden von Rotter, Julian B. in den 1960er Jahren entwickelt. Er stellte fest, dass diese Überzeugungen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Art und Weise spielen, wie Menschen auf Herausforderungen und Schwierigkeiten reagieren.
Einfluss auf Verhalten und Wohlbefinden:
Die Forschung hat gezeigt, dass die Kontrollüberzeugung Auswirkungen auf eine Reihe von Verhaltensweisen und Einstellungen hat, einschließlich der Fähigkeit, mit Stress umzugehen, der Bereitschaft, Risiken einzugehen, und der allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben. Beispielsweise können Menschen mit einer starken internen Kontrollüberzeugung eher proaktive Strategien zur Bewältigung von Stress anwenden, während diejenigen mit einer starken externen Kontrollüberzeugung eher reaktive oder passive Strategien anwenden.
Fazit:
Die Kontrollüberzeugung ist ein wichtiger Aspekt der Persönlichkeit, der das Verhalten und das Wohlbefinden eines Individuums beeinflusst. Die Unterscheidung zwischen interner und externer Kontrollüberzeugung ist entscheidend für das Verständnis, wie Menschen auf Herausforderungen und Stress reagieren und welche Strategien sie zur Bewältigung dieser Situationen anwenden. Die Forschung hat gezeigt, dass Menschen mit einer starken internen Kontrollüberzeugung in der Regel besser mit Stress umgehen können und im Allgemeinen zufriedener mit ihrem Leben sind als diejenigen mit einer starken externen Kontrollüberzeugung. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Kontrollüberzeugung kann dazu beitragen, das persönliche Wachstum und die Entwicklung von Bewältigungsstrategien zu fördern.