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Reaktive Hemmung

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Reaktive Hemmung

Definition und Konzept:

Reaktive Hemmung ist ein psychologischer Begriff, der das Phänomen beschreibt, dass das Lernen oder die Ausführung einer neuen Aufgabe durch die vorherige Ausführung einer anderen, unterschiedlichen Aufgabe beeinträchtigt wird. Dieses Phänomen wird oft in Lern- und Gedächtnisstudien untersucht.

Historischer Hintergrund:

Die Idee der reaktiven Hemmung stammt ursprünglich aus der klassischen Konditionierung und wurde von Wissenschaftlern wie Pavlov, Ivan Petrovich vorgeschlagen, um den Prozess zu erklären, durch den konditionierte Reaktionen mit der Zeit abnehmen oder verschwinden, wenn das konditionierte Stimulus-Response-Paar nicht mehr präsentiert wird.

Forschung und Anwendungen:

Die Forschung zur reaktiven Hemmung hat sich in verschiedene Bereiche der Psychologie ausgeweitet, einschließlich Gedächtnis, Lernen, Motivation und Kognition. Sie hat beispielsweise Auswirkungen auf den Unterricht und das Studium, wo das Lernen neuer Informationen durch vorheriges Lernen beeinträchtigt werden kann, wenn die Informationen unterschiedlich oder sogar widersprüchlich sind.

Beziehung zur proaktiven Hemmung:

Die reaktive Hemmung steht in engem Zusammenhang mit dem Konzept der proaktiven Hemmung, die auftritt, wenn das Lernen oder die Ausführung einer Aufgabe durch vorher gelernte oder ausgeführte Informationen oder Aufgaben behindert wird. Zusammen helfen diese beiden Konzepte dabei, die Dynamik und Komplexität des Lernens und Gedächtnisses zu erklären.

Aktuelle Perspektiven und Forschungen:

Aktuelle Forschungen zur reaktiven Hemmung konzentrieren sich auf spezifische Anwendungen und Kontexte, wie beispielsweise die Rolle der reaktiven Hemmung bei der Beeinflussung des Lernens in Bildungs- und Trainingskontexten, sowie auf die biologischen und neuronalen Mechanismen, die diesem Phänomen zugrunde liegen.