Das Wörterbuch

Sperry, Roger

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Sperry, Roger

Frühes Leben und Ausbildung:

Sperry, Roger Wolcott wurde am 20. August 1913 in Hartford, Connecticut, USA geboren. Er absolvierte das Oberlin College in Ohio mit einem Bachelor-Abschluss in Englisch und später einen Master-Abschluss in Psychologie. Sperry erwarb seinen Ph.D. in Zoologie von der University of Chicago im Jahr 1941.

Karriere und Forschung:

Sperry begann seine wissenschaftliche Laufbahn an der Harvard University und dem Yerkes Laboratory of Primate Biology. 1952 wechselte er zur California Institute of Technology (Caltech), wo er den Rest seiner Karriere verbrachte.

Seine erste bedeutende Arbeit betraf die „Chemoaffinitätshypothese“, die vorschlägt, dass Zellen und Neuronen aufgrund chemischer Signale miteinander verbinden. Dies war ein grundlegender Beitrag zum Verständnis der Entwicklung und Organisation des Nervensystems.

Bedeutende Experimente und Theorien:

Sperrys bekannteste Forschung betrifft seine Arbeit mit „Split-Brain“-Patienten – Menschen, deren Corpus Callosum, die Hauptverbindungsstelle zwischen den beiden Gehirnhälften, durchtrennt wurde. Durch die Durchführung von Experimenten an diesen Patienten konnte Sperry zeigen, dass die beiden Gehirnhälften unterschiedliche Funktionen haben und in der Lage sind, unabhängig voneinander zu operieren – ein Konzept, das als „zerebrale Lateralisierung“ bekannt ist.

Auszeichnungen und Anerkennung:

Für seine bahnbrechenden Arbeiten wurde Sperry vielfach ausgezeichnet. Die bedeutendste davon war der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin im Jahr 1981, den er gemeinsam mit David H. Hubel und Torsten N. Wiesel für ihre Entdeckungen über die funktionelle Spezialisierung der beiden Gehirnhälften erhielt.

Einfluss und Vermächtnis:

Sperry hat einen tiefgreifenden Einfluss auf das Feld der Neurowissenschaften und Psychologie gehabt. Seine Arbeit hat unser Verständnis der Gehirnfunktion dramatisch erweitert und hat den Weg für weitere Forschungen über das Gehirn und seine Fähigkeiten geebnet.

Roger Sperry verstarb am 17. April 1994, aber sein Vermächtnis in der Welt der Neurowissenschaften und Psychologie lebt weiter.