Das Wörterbuch

Spitz, René

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Spitz, René

Frühes Leben und Ausbildung:

Spitz, René wurde am 29. Januar 1887 in Wien, Österreich, geboren. Er begann seine Karriere als Psychoanalytiker nach einer Ausbildung in Medizin und Psychiatrie. Spitz wurde stark von den Arbeiten von Freud, Sigmund beeinflusst und absolvierte eine Psychoanalyse-Ausbildung bei Freud’s Tochter, Anna Freud.

Karriere und Forschung:

Spitz ist bekannt für seine bahnbrechenden Studien zur Mutter-Kind-Beziehung und zur Bedeutung von Pflege und emotionaler Fürsorge für die kindliche Entwicklung. Seine bekannteste Arbeit ist seine Untersuchung von Kindern in Waisenhäusern und Krankenhäusern in den 1940er Jahren. Er entdeckte, dass trotz angemessener körperlicher Pflege und Ernährung, Kinder, die emotional vernachlässigt wurden – die er „hospitalisiert“ nannte – oft schwere Entwicklungsverzögerungen und hohe Sterblichkeitsraten aufwiesen.

Spitz prägte den Begriff „Hospitalismus“ für die spezifische Symptomatik dieser vernachlässigten Kinder und „anaclitic depression“ für einen Zustand tiefer Traurigkeit und Apathie, der bei Kindern auftritt, die von ihren Müttern getrennt sind. Seine Forschung unterstrich die Bedeutung der Mutter-Kind-Interaktion und der emotionalen Fürsorge für die gesunde psychische Entwicklung.

Einfluss und Vermächtnis:

Spitzs Forschung hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Bereiche der Psychologie, Pädagogik, Sozialarbeit und Pädiatrie. Sie hat dazu beigetragen, die Bedeutung der frühen Bindungserfahrungen und der emotionalen Fürsorge für die kindliche Entwicklung zu erkennen und hat die Praktiken in Einrichtungen wie Krankenhäusern und Waisenhäusern beeinflusst.

Trotz Kritik an einigen Aspekten seiner Arbeit, insbesondere an seinen Methoden und Interpretationen, bleibt Spitz eine zentrale Figur in der Geschichte der kindlichen Entwicklung und der Bindungstheorie. Er starb am 14. September 1974 in Denver, Colorado, USA.