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Trauerphasen

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Trauerphasen

Die Trauerphasen sind ein Konzept, das zur Beschreibung der emotionalen und psychologischen Reaktionen auf den Verlust eines geliebten Menschen oder eines wichtigen Aspekts des Lebens verwendet wird. Obwohl verschiedene Modelle existieren, ist das bekannteste das von Kübler-Ross, Elisabeth entwickelte Fünf-Phasen-Modell.

Kübler-Ross-Modell:

a. Kübler-Ross, Elisabeth: Kübler-Ross, eine schweizerisch-amerikanische Psychiaterin, stellte das Fünf-Phasen-Modell der Trauer vor: Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression und Akzeptanz. Sie betonte, dass nicht alle Menschen alle Phasen durchlaufen oder sie in derselben Reihenfolge erleben, und dass jeder Mensch seine individuelle Trauererfahrung hat.

Alternative Modelle und Konzepte:

a. Worden, J. William: Worden stellte ein Vier-Aufgaben-Modell der Trauer vor, das die aktiven Prozesse betont, die Menschen durchlaufen, um ihre Trauer zu bewältigen: den Verlust anerkennen, den Schmerz der Trauer erleben, sich an ein Leben ohne den Verstorbenen anpassen und eine dauerhafte Verbindung zum Verstorbenen aufrechterhalten, während man sich einem neuen Leben zuwendet.

b. Stroebe, Margaret und Schut, Henk: Stroebe und Schut stellten das Modell der dualen Prozessorientierung vor, das die dynamische und nicht-lineare Natur der Trauer betont und zwischen Verlust- und Wiederherstellungsaufgaben unterscheidet, zwischen denen Trauernde hin- und herwechseln.

Anwendungsbereiche und Implikationen für die Praxis:

a. Neimeyer, Robert A.: Neimeyer, ein Befürworter des konstruktivistischen Ansatzes zur Trauer, betont die individuelle Bedeutungskonstruktion und die Bedeutung der narrativen Arbeit in der Trauertherapie.

b. Rando, Therese A.: Rando hat umfangreiche Beiträge zur klinischen Arbeit mit Trauernden und zur Erforschung komplizierter Trauer geleistet. Sie betont die Notwendigkeit, die individuellen Bedürfnisse und Erfahrungen der Trauernden zu erkennen und maßgeschneiderte Interventionen anzubieten.

Die Modelle der Trauerphasen bieten wichtige Einblicke in die Erfahrung von Verlust und Trauer und tragen dazu bei, die Unterstützung und Interventionen für Menschen in Trauer zu leiten. Es ist wichtig, die individuellen Unterschiede und die Vielfalt der Trauererfahrungen zu erkennen und zu respektieren.

Kritik und Herausforderungen:

a. Maciejewski, Paul K. und Prigerson, Holly G.: Maciejewski und Prigerson haben kritisiert, dass die linearen Modelle der Trauerphasen die tatsächliche Erfahrung von Trauernden nicht vollständig widerspiegeln. Sie betonen die Notwendigkeit, die individuelle und nicht-lineare Natur der Trauer anzuerkennen.

b. Bonanno, George A.: Bonanno hat auf die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit vieler Trauernder hingewiesen und argumentiert, dass nicht alle Menschen intensive oder lang anhaltende Trauersymptome erleben. Er betont die Bedeutung der persönlichen Widerstandsfähigkeit und der sozialen Unterstützung bei der Bewältigung von Verlusten.

Aktuelle Forschungen und Entwicklungen:

a. Shear, M. Katherine: Shear ist eine führende Forscherin auf dem Gebiet der komplizierten Trauer und hat dazu beigetragen, Kriterien für die Diagnose und Behandlung dieser schweren und lang anhaltenden Form der Trauer zu entwickeln.

b. Parkes, Colin Murray: Parkes hat bedeutende Beiträge zur Verlust- und Trauerforschung geleistet und hat das Konzept der „Bindungstheorie“ in das Verständnis und die Behandlung von Trauer eingeführt.

Zusammenfassung:

Die Konzepte und Modelle der Trauerphasen haben tiefgreifende Auswirkungen auf das Verständnis und die Behandlung von Trauer und Verlust. Fortschritte in der Forschung und in der klinischen Praxis tragen dazu bei, die Vielfalt der Trauererfahrungen zu erkennen und effektive Unterstützung und Interventionen für Trauernde zu entwickeln.