Dringend oder wichtig?
Veröffentlicht am: 17.02.2022 von Jan Göritz
Veröffentlicht am: 17.02.2022 von Jan Göritz
Viele Menschen haben das Problem, dass sie sich falsche Prioritäten setzen und sich so regelmäßig verzetteln.
Die Steuererklärung bleibt liegen, während wir noch schnell ans Telefon gegangen sind und uns mit Tante Gerda verquatscht haben. Die Steuererklärung hat ja schließlich noch Zeit… bis sie plötzlich dringend ist.
Und es ist nicht nur die Steuererklärung die plötzlich dringend ist, ihr Chef wartet auf seine Präsentation, die Kinder haben nichts zu essen, weil der Kühlschrank leer ist, Sie haben nichts anzuziehen, weil die Wäsche nicht gewaschen ist und wieso ist eigentlich plötzlich schon wieder Weihnachten?
Aber was ist es denn, was uns immer dazwischen funkt? Wieso schaffen wir es nicht – trotz festen Vorsatz – wichtige Dinge rechtzeitig zu erledigen?
Häufig sind es relativ unwichtige Dinge, die uns suggerieren, dringend zu sein und uns damit unseren Plan zunichte machen.
Ein Telefon, das klingelt, eine Mail, die sich mit einem Signalton bemerkbar macht, Push Benachrichtigungen von Instagram oder Facebook oder oder oder.
All das bringt uns aus dem Konzept und lenkt uns häufig vom Wesentlichen ab.
Die Folge ist, dass:
Viele Menschen, denen es so geht, leiden sehr unter solchen Zuständen, denn meistens sind es Menschen, die es anderen grundsätzlich gerne recht machen und haben nur die besten Absichten.
Wie kommt es denn dazu?
Angeblich hatte auch der ehemalige amerikanische Präsident Eisenhower mit solchen Problemen zu kämpfen und hat sich eine einfache Matrix überlegt, nach der die Dinge priorisieren kann. Die sogenannte Eisenhower-Matrix.
Unterteilt in die vier Quadranten
Man kann den einzelnen Quadranten sogar klare Handlungsempfehlungen zuschreiben.
Fällt eine Aufgabe in:
Um nach dieser Matrix arbeiten zu können, benötigt man selbst die Klarheit darüber, was zu tun ist und wo man „Nein“ sagen muss.
Klarheit wirkt auf andere Menschen übrigens häufig hart. Lassen Sie sich aber davon nicht beirren, es ist für Sie ein wichtiger Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung und die Menschen um Sie herum werden sich schnell daran gewöhnen.
Ein „Nein“ nach außen ist häufig ein „Ja“ zu sich selbst.
Möglicherweise werden Sie aber beim Thema „Nein sagen“ auch mit eigenen Schuldgefühlen oder dem eigenen schlechten Gewissen konfrontiert.
Auch wir selbst müssen uns manchmal daran gewöhnen, für uns und unsere Interessen einstehen zu dürfen.
Auf der einen Seite muss dringend etwas Wichtiges für den Job vorbereitet werden, auf der anderen Seite möchten die Kumpel mit Ihnen grillen oder die Freundinnen möchten mit Ihnen feiern gehen.
Da kann man innerlich vielleicht doch mal ins Wanken kommen.
Hilfreich sind hier Freunde, die Sie jederzeit so nehmen, wie Sie sind und nicht noch versuchen Ihr schlechtes Gewissen noch bewusst zu vergrößern.
Wenn Sie allerdings die Dinge konsequent nach der Eisenhower-Methode kategorisieren, kann es passieren, dass der Bereich *“dringend und wichtig“* kaum noch eine Rolle spielt, weil Sie so gut planen, dass Sie die wichtigen Punkte stets bearbeiten, bevor Sie dringend werden können.
Wenn Wichtiges regelmäßig dringend wird, dann läuft etwas grundlegend falsch.