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Dialektisch-Behaviorale Therapie

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Dialektisch-Behaviorale Therapie

Die Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) ist eine Form der kognitiven Verhaltenstherapie, die von der Psychologin Dr. Linehan, Marsha in den späten 1980er Jahren entwickelt wurde. Ursprünglich konzipiert zur Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), hat sich die DBT seitdem als wirksam bei der Behandlung einer Vielzahl von psychischen Störungen erwiesen, darunter Essstörungen, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Depressionen und Angststörungen.

Zentrale Prinzipien der DBT:

Die DBT kombiniert kognitive und behaviorale Techniken mit dialektischen und achtsamkeitsbasierten Ansätzen. Die zentralen Prinzipien der DBT sind:

  1. Dialektik: Die Annahme, dass scheinbar gegensätzliche Perspektiven oder Bedürfnisse in Einklang gebracht und integriert werden können, um ein Gleichgewicht und eine Synthese zu erreichen. In der DBT wird diese Herangehensweise genutzt, um einen Ausgleich zwischen Akzeptanz und Veränderung herzustellen.
  2. Achtsamkeit: Die Praxis, bewusst und nicht wertend auf den gegenwärtigen Moment zu achten und damit die Fähigkeit zu entwickeln, Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen bewusst wahrzunehmen und zu steuern.
  3. Emotionsregulation: Die Fähigkeit, emotionale Reaktionen zu erkennen, zu verstehen und angemessen zu steuern.
  4. Zwischenmenschliche Effektivität: Die Fähigkeit, effektive soziale Fertigkeiten und Beziehungsfähigkeiten zu entwickeln und aufrechtzuerhalten.
  5. Stresstoleranz: Die Fähigkeit, schwierige oder belastende Situationen ohne Rückgriff auf dysfunktionale Bewältigungsmechanismen zu bewältigen.

Struktur der DBT:

Die DBT ist ein strukturiertes Behandlungsprogramm, das sowohl Einzel- als auch Gruppentherapie umfasst. Die DBT-Behandlung besteht aus vier Hauptkomponenten:

  1. Einzeltherapie: In wöchentlichen Sitzungen arbeiten Therapeut und Patient individuell an den persönlichen Problemen und Zielen des Patienten und erlernen spezifische Fertigkeiten zur Bewältigung von Emotionen, zwischenmenschlichen Beziehungen und Stress.
  2. Fertigkeitentraining in der Gruppe: In wöchentlichen Gruppensitzungen werden den Teilnehmern DBT-Fertigkeiten vermittelt, die in den Bereichen Achtsamkeit, Emotionsregulation, Zwischenmenschliche Effektivität und Stresstoleranz angesiedelt sind.
  3. Telefonische Verfügbarkeit des Therapeuten: Die meisten DBT-Therapeuten bieten ihren Patienten eine begrenzte telefonische Verfügbarkeit an, um Unterstützung in Krisensituationen zu bieten oder um bei der Anwendung der erlernten Fertigkeiten im Alltag zu helfen.
  4. Supervision und Konsultationsteam: Therapeuten, die DBT anwenden, nehmen regelmäßig an Supervisions- und Konsultationssitzungen teil, um ihre Fähigkeiten zu verbessern, ihre eigene Achtsamkeit zu fördern und die Behandlungsqualität aufrechtzuerhalten.

Wirksamkeit der DBT:

Die DBT hat sich in zahlreichen Studien als wirksam bei der Reduzierung von Selbstverletzung, Suizidalität, Krankenhauseinweisungen und anderen dysfunktionalen Verhaltensweisen erwiesen. Sie hat außerdem gezeigt, dass sie positive Auswirkungen auf das allgemeine psychische Wohlbefinden, die Lebensqualität und die sozialen Funktionen von Patienten mit verschiedenen psychischen Störungen hat. Obwohl die DBT ursprünglich zur Behandlung von BPS entwickelt wurde, hat ihre Anwendung auf andere Störungen und Populationen ebenfalls positive Ergebnisse gezeigt.

Zusammenfassung:

Zusammenfassend ist die Dialektisch-behaviorale Therapie eine evidenzbasierte Form der kognitiven Verhaltenstherapie, die darauf abzielt, Patienten bei der Bewältigung von Emotionen, zwischenmenschlichen Beziehungen und Stress zu unterstützen. Die DBT kombiniert kognitive und behaviorale Techniken mit dialektischen und achtsamkeitsbasierten Ansätzen und hat sich als wirksam bei der Behandlung einer Vielzahl von psychischen Störungen erwiesen, insbesondere bei Patienten, die anfällig für Selbstverletzung oder Suizidalität sind.