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Lebenslüge

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Lebenslüge

Definition und Ursprung:

Die Lebenslüge ist ein Konzept, das sowohl in der Literatur als auch in der Psychologie von Bedeutung ist. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Literatur, insbesondere von Ibsen, Henrik, der ihn in seinem Werk „Die Wildente“ einführte. In der Psychologie wurde das Konzept jedoch insbesondere durch Adler, Alfred, einen österreichischen Arzt und Psychotherapeuten und einen der Gründerväter der Individualpsychologie, bekannt gemacht.

Adlers Perspektive:

Adler, Alfred verstand unter der Lebenslüge eine Form der Selbsttäuschung, bei der Individuen unrealistische Ideale oder Ziele verfolgen, die nicht ihrer wahren Persönlichkeit oder ihren Fähigkeiten entsprechen. Diese Lebenslügen dienen nach Adler dazu, Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren und können zu dysfunktionalem Verhalten führen.

Psychologische Bedeutung:

In der Psychologie bezieht sich der Begriff der Lebenslüge auf die Illusionen oder falschen Überzeugungen, die eine Person aufrechterhält, um sich vor der Konfrontation mit unangenehmen Wahrheiten über sich selbst oder ihre Lebensumstände zu schützen. Diese Selbsttäuschungen können von der Realitätsverleugnung bis zur Aufrechterhaltung eines falschen Selbstbildes reichen und sind oft ein Mechanismus zur Vermeidung von Angst oder Scham.

Folgen und Therapeutische Relevanz:

Lebenslügen können kurzfristig als psychologische Abwehrmechanismen dienen, führen aber langfristig oft zu inneren Konflikten, psychischem Stress und einer Entfremdung von der eigenen Authentizität. In der Psychotherapie kann das Erkennen und Bearbeiten dieser Lebenslügen ein wichtiger Schritt in der Behandlung und persönlichen Entwicklung sein.

Einfluss in der Literatur und Kultur:

In der Literatur und im Theater wird der Begriff häufig verwendet, um Charaktere oder Situationen zu charakterisieren, in denen die Wahrheit verborgen oder verdrängt wird, um ein bequemeres oder weniger schmerzhaftes Leben zu führen. Die Konzepte der Lebenslüge von Ibsen, Henrik und Adler, Alfred haben die Diskussion über Selbsttäuschung und die menschliche Natur in der modernen Kultur maßgeblich beeinflusst.