Demenz-Angst

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Demenz: Mehr als nur Vergesslichkeit – Frühwarnzeichen und Unterschiede

Es ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die sich oft schleichend entwickelt und weit über normale altersbedingte Vergesslichkeit hinausgeht. Der Übergang von gelegentlichen Gedächtnislücken zur Demenz ist nicht immer leicht zu erkennen. In diesem Artikel beschreibe ich die frühen Anzeichen einer Demenzerkrankung und die Abgrenzung zu normalen altersbedingten Gedächtnisproblemen.

Was ist Demenz?

Es ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, die zu einem fortschreitenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten führen. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit, die etwa 60-70% der Fälle ausmacht. Andere Formen umfassen vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz und frontotemporale Demenz. Diese Krankheiten beeinflussen das Gedächtnis, das Denken, die Orientierung, das Verstehen, die Auffassung, das Rechnen, die Lernfähigkeit, die Sprache und das Urteilsvermögen.

Frühe Anzeichen einer Demenzerkrankung

  1. Gedächtnisverlust, der den Alltag beeinträchtigt:
    Im frühen Stadium zeigt sich oft durch das Vergessen kürzlich erlernter Informationen. Betroffene fragen wiederholt nach denselben Informationen und verlassen sich zunehmend auf Gedächtnisstützen.
  2. Schwierigkeiten bei der Planung und Problemlösung:
    Betroffene finden es schwierig, Pläne zu machen oder nach einem Plan zu arbeiten. Komplexe Aufgaben, wie das Zahlen von Rechnungen oder das Verfolgen eines Rezepts, werden herausfordernd.
  3. Probleme bei gewohnten Tätigkeiten:
    Betroffene haben oft Schwierigkeiten, tägliche Aufgaben zu erledigen. Das Zubereiten einer Mahlzeit oder das Bedienen eines Fahrzeugs kann problematisch werden.
  4. Verwirrung mit Zeit oder Ort:
    Eine Desorientierung in Bezug auf Zeit und Ort ist häufig. Betroffene können vergessen, welcher Tag es ist oder wo sie sich befinden.
  5. Schwierigkeiten beim Verstehen visueller Bilder und räumlicher Beziehungen:
    Sehprobleme können ein Zeichen für Demenz sein. Schwierigkeiten beim Lesen, Einschätzen von Entfernungen oder Erkennen von Farben können auftreten.
  6. Neue Probleme mit Wörtern in Schrift und Sprache:
    Erkrankte Menschen haben oft Schwierigkeiten, einem Gespräch zu folgen oder die richtigen Worte zu finden. Sie wiederholen sich häufig und haben Mühe, ein Gespräch fortzuführen.
  7. Verlegen von Gegenständen und Verlust der Fähigkeit, Schritte nachzuvollziehen:
    Das Platzieren von Gegenständen an ungewöhnlichen Orten und die Unfähigkeit, Schritte nachzuvollziehen, um diese wiederzufinden, sind typische Anzeichen.
  8. Eingeschränktes oder vermindertes Urteilsvermögen:
    Menschen mit Demenz zeigen oft eine Verschlechterung des Urteilsvermögens oder der Entscheidungsfähigkeit. Dies kann sich in schlechten finanziellen Entscheidungen oder einem Nachlassen der Körperpflege äußern.
  9. Rückzug aus Arbeits- oder Sozialaktivitäten:
    Betroffene ziehen sich aus sozialen Aktivitäten, Hobbys, Projekten oder Sport zurück, da sie Schwierigkeiten haben, diesen Aktivitäten zu folgen.
  10. Veränderungen in Stimmung und Persönlichkeit:
    Die Stimmung und Persönlichkeit von Betroffenen können sich verändern. Sie werden möglicherweise verwirrt, misstrauisch, depressiv, ängstlich oder leicht reizbar.

Abgrenzung von normaler altersbedingter Vergesslichkeit

Normale altersbedingte Gedächtnisprobleme unterscheiden sich von Demenz durch ihre weniger schwerwiegenden Auswirkungen auf das tägliche Leben. Beispielsweise ist es normal, gelegentlich einen Termin zu vergessen, aber später wieder daran erinnert zu werden. Menschen mit Demenz vergessen jedoch oft vollständig, dass ein Termin überhaupt existierte, und zeigen insgesamt eine Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten, die den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Tipps zur Unterstützung und Prävention

  • Geistig aktiv bleiben: Aktivitäten wie Puzzles, Lesen und das Erlernen neuer Fähigkeiten können das Gehirn stimulieren und zur Prävention beitragen.
  • Soziale Kontakte pflegen: Soziale Interaktionen fördern die geistige Gesundheit und können den Fortschritt der Demenz verlangsamen.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren, unterstützt die Gehirnfunktion.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung verbessert die Durchblutung und kann somit auch die Gehirnleistung fördern.
  • Ausreichender Schlaf: Guter Schlaf ist essentiell für die kognitive Gesundheit und hilft dem Gehirn, sich zu erholen und zu regenerieren.

Wissenschaftliche Einblicke und Forschung

Die Forschung zur Demenz hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Wissenschaftler untersuchen die Rolle von Genetik, Lebensstil und Umweltfaktoren bei der Entstehung von Demenz. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität, eine gesunde Ernährung und ein aktiver sozialer Lebensstil das Risiko einer Demenzerkrankung senken können. Es wird auch intensiv an neuen Behandlungsmethoden und Medikamenten geforscht, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder die Symptome lindern können.

Bedeutung der Früherkennung

Eine frühzeitige Diagnose von Demenz ist entscheidend für die Behandlung und das Management der Krankheit. Frühzeitige Interventionen können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Es ist wichtig, die Anzeichen zu erkennen und medizinischen Rat einzuholen, wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld Symptome zeigt.

Fazit

Die Unterscheidung zwischen normaler altersbedingter Vergesslichkeit und den ersten Anzeichen einer Demenz kann schwierig sein. Eine frühzeitige Diagnose und Intervention sind jedoch entscheidend für den Umgang mit der Krankheit. Es ist wichtig, aufmerksam gegenüber Veränderungen im Gedächtnis und Verhalten zu sein und gegebenenfalls professionelle Hilfe zu suchen. Durch eine Kombination aus geistiger und körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung und sozialer Interaktion kann das Risiko einer Demenz möglicherweise verringert werden.

Für weiterführende Informationen und um den kompletten Artikel zu lesen, besuchen Sie bitte den Spiegel-Artikel.

Demenz - Jan Göritz - Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater in Hamburg
Foto ©: freshidea / Adobe Stock

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