Ich habe keine Zeit. Ich habe kein Geld.

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Zeit und Geld

„Ich habe keine Zeit“ und „ich habe kein Geld“ sind weit verbreitete Ideen. Gleichzeitig sind sie eine hervorragende Möglichkeit, sich selbst zu boykottieren.
Warum? Nach meiner Beobachtung finden beide Sätze gerne Anwendung, wenn es um die Erfüllung eigener Wünsche geht.


Es klingt vielleicht paradox, dass man die Erfüllung eigener Wünsche auf rationale Art und Weise zu vermeiden versucht. Aber häufig liegen große Wünsche und große Ängste dicht beieinander und manchmal entscheiden wir uns unbewusst dafür, lieber die Ängste – und damit auch die Erfüllung unserer Wünsche – zu vermeiden.
Eine unschlagbare Möglichkeit hierfür sind die Totschlagargumente „ich habe keine Zeit“ und „ich habe kein Geld“

Wünsche und Ängste

Sie fragen sich vielleicht, wie Wünsche und Ängste so eng miteinander zu tun haben können.
Vorzugsweise handelt es sich bei den Wünschen um Wünsche, die mit der eigenen Person, der eigenen Identität und dem eigenen Leben zu tun haben. Also mit einem Bereich, in den Ihnen niemand reinreden KANN, eben weil niemand anderes ist, denkt und fühlt wie Sie.
Es kommt aber zum Beispiel vor, dass wir auch als erwachsene Menschen noch das unbewusste (oder auch bewusste) Bestreben haben, andere Menschen (im Ursprung häufig unsere Eltern) glücklich, zufrieden, froh (um nur ein paar Beispiele zu nennen) zu machen. Also diese Menschen / unsere Eltern uns gegenüber positiv zu stimmen.

Ich bin wichtig

Das an sich ist nicht schlimm, allerdings führt es häufig dazu, dass wir bei der Ausrichtung auf unser Leben nicht mehr uns selbst im Blick haben, sondern eben andere Menschen.
Das müssen nicht immer die eigenen Eltern in Person sein, es können durchaus auch Stellvertreter diese Rolle einnehmen. Klassische Beispiele hierfür sind die eigenen Partner oder die Vorgesetzten in der Firma. Menschen, deren Idee davon, wie Sie sein sollten, durchaus mit Ihren ganz persönlichen Wünschen im Leben kollidieren könnte.
Und dann stellen sich die Fragen: „Welchen Weg gehe ich?“ oder „Will ich mich so behandeln lassen?“.
Manchmal ist die Antwort klar und deutlich. Doch dann kommen die Ängste und mit ihnen das große ABER … „Wovon soll ich denn leben?“, „Dann bin ich ganz alleine.“, „Ich kann meine Kinder nicht im Stich lassen.“, „Was denken die Leute?“ oder auch mal ganz pauschal „Das geht doch nicht.“
Das ist die Angst, sein Leben zu leben, sich zu zeigen, wie man wirklich ist.
Doch bei aller Angst dürfen Sie sich immer wieder daran erinnern, dass Sie auch wichtig sind – genau genommen sogar der wichtigste Mensch in Ihrem Leben:

Du weißt, ich weiß: du lebst dein leben nur einmal, nur einmal, nur einmal
Es ist egal was andere sagen – hey du hast die Wahl
Du bist der Star in deinem Film deine Geschichte ist wahr
Der Film heißt „Leben eben“ und in deinem Leben bist du der Star
Du drehst den Film dein Leben lang und schaust ihn nur einmal an
Du bist der Hauptdarsteller Regisseur der Kameramann
Und du bist ganz nah bei dir und du machst was dir gefällt
Ich schätze mal du bist wie wir zu geil für diese Welt
(Die Fantastischen Vier – Zu geil)

Was können Sie tun?

Im ersten Schritt ist es häufig hilfreich, damit zu beginnen, sich seine eigenen Wünsche selbst zuzugestehen. Sie müssen nicht gleich handeln, sich nicht trennen und auch nicht kündigen. Aber lassen Sie Ihre Wünsche und Träume zu. Das ist ein bißchen so, als würden Sie Ihr inneres Navi aktivieren. Meine Klienten berichten in der Retrospektive immer wieder davon, dass dieser Moment des Zulassen der eigenen Wünsche einen Wendepunkt in ihrem Leben darstellt. Und auch ich selbst kenne diesen Punkt.
Mit dem beziehungsweise  durch das Zulassen öffnen Sie Ihren Geist auch für neue Möglichkeiten, Lösungen und Wege und werden früher oder später auch ins Handeln kommen. Und vertrauen Sie darauf, dass Sie für die Themen „Zeit“ und „Geld“ eine Lösung finden werden, sollten diese aufkommen. Denn Geldsorgen, ob real oder nur befürchtetes Worst-Case-Szenario, blockieren unser Denken.

(Artikel auf ZEIT ONLINE)
Wenn Ihnen also mal ein Gedanke durch den Kopf geht, der mit „ja, aber“ beginnt, schauen Sie mal genauer hin, wogegen sich das „aber“ richtet. Vielleicht ja gegen Sie selbst.
Passend hierzu ist auch der Artikel „Wer bin ich eigentlich?

Zeit und Geld - Jan Göritz - Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater in Hamburg

5 Antworten

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