Gelassenheit

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Gelassenheit zu wahren ist häufig gar nicht so einfach. So manches Mal reiben wir uns gedanklich auf und versuchen, Dinge „unter Kontrolle“ zu bringen, die sich in Wahrheit gar nicht kontrollieren lassen:

  • Krankheit
  • Finanzen
  • Sicherheit
  • den Partner
  • die Kinder
  • den Tod

Trotzdem versuchen wir alle dann und wann, Dinge aktiv zu verändern, die sich aber nicht verändern lassen. Nicht nur von uns nicht, sondern von niemandem. Aber wir setzen alle Hebel in Bewegung und wenn das nicht hilft, dann strengen wir uns eben noch etwas mehr an. Und noch etwas mehr. Bis wir uns irgendwann eingestehen müssen, dass wir es nicht schaffen werden.
Doch anstatt zu erkennen, dass wir auch mit Superkräften nichts hätten ändern können und uns zu entspannen, fragen wir uns, wo wir etwas falsch gemacht haben. Damit kommen wir häufig vom Regen in die Traufe, denn Schuldgefühle können ähnlich anstrengend sein, wie der Versuch, etwas unabwendbares doch noch abzuwenden.
Machtlosigkeit ist für viele Menschen nur schwer auszuhalten, bedeutet sie doch, sich einzugestehen, dass der Bereich, den wir glauben kontrollieren zu können, deutlich kleiner ist, als gemeinhin angenommen. Also müssten wir uns entsprechend dem Leben eigentlich viel stärker hingeben, als wir das normalerweise tun. Das wäre einerseits entspannend, weil wir einen größeren Anteil unseres Aktionismus‘ einstellen könnten, andererseits müssten wir uns dafür mit unseren Ängsten und Worst-Case-Szenarien auseinandersetzen, was zwar zu größerem Vertrauen in die eigene Intuition führen kann, aber trotzdem erstmal schmerzhaft ist.

Das Gelassenheitsgebet

Der amerikanische Theologe Reinhold Niebuhr hat genau für solche Situationen das Gelassenheitsgebet ersonnen. Der erste Teil dieses Gebets ist vielen Menschen bekannt und ich greife in meinen Sitzungen gerne darauf zurück:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ich möchte Ihnen aber gerne auch das vollständige Gebet zu lesen geben:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Einen Tag nach dem anderen zu leben,
einen Moment nach dem anderen zu genießen.
Entbehrung als einen Weg zum Frieden zu akzeptieren,
sie anzunehmen, wie Jesus es tat:
diese sündige Welt, wie sie ist,
und nicht, wie ich sie gern hätte,
zu vertrauen, dass Du alles richtig machen wirst,
wenn ich mich Deinem Willen bedingungslos ausliefere,
sodass ich in diesem Leben ziemlich glücklich sein möge
und im nächsten Leben für immer überglücklich.
Amen.
Je nachdem, ob Sie den religiösen Kontext mögen oder nicht, können Sie ihn gegebenenfalls im Geiste streichen und als Essenz bleibt Achtsamkeit.

Gelassenheit - Katze - Jan Göritz - Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater in Hamburg

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